Auf nach Togo

Um 8h bei der Arbeit, die Ersten warten schon.....
Heute ist allerdings schon um 16.30 h Schluss, da Dr. Husunu uns die Misser Höhe mit dem deutschen Friedhof zeigen will.
Auf der Anhöhe ist ein Soldatenposten (im Breterschuppen), der Peter gleich mal auffordert nicht zu filmen (die haben wohl was zu verstecken)! Nun wollen wir noch weiter bis zur ghanaischen Grenze. Dr Husunu meint das sei ganz interessant, damit wir mal sehen wie gut ab der Grenze die Straßen sind! Die Straßen in Togo bestehen, mal von den Nationalstraßen (gebaut von den Chinesen) abgesehen nur zu ca 30% aus Asphalt, die übrige Straße besteht aus Löcher. Das heißt, Komla (unser Fahrer und Neffe von Dr. Husunu) braucht die ganze Straßenbreite zum Fahren!
Und es stimmt, auf ghanaiischer Seite ist die Straße breiter und komplett asphaltiert!! Aber wir müssen zurück und für ca. 14 km brauchen wir gut 1,5 Stunden in der Dunkelheit und bei natürlich unbeleuchteter Straße!!

Jules und Mawouko begleiten uns seit Montag bei der Arbeit. Jules arbeitet als Pfleger in der Kinderstation, Mawouko in der Krankenhausverwaltung.
Besonderes Jules ist sehr schnell in der Auffassung. Beide sind wichtig für uns, da nicht alle Kunden/Probanten französisch sprechen, sondern Ewe.
Bei Markus und Peter ist es so heiß, dass es selbst den Afrikanern unangenehm ist.
Wie jeden Tag schauen am Vormittag sowohl der Verwaltungschef und als auch der Kinderarzt vorbei. Der HNO-Arzt hat einige Patienten zum Ausspülen der Ohren - bei manchen kommen da die Tränen vor Schmerzen. Alles sehr viel rustikaler als bei uns.

Da um 18h bereits Sonnenuntergang ist und fast alle Straßen unbeleuchtet sind, arbeiten wir ab heute von 8 – 18 h.
Wir brauchen pro Kunde ca. 1Std. (Messung mit Abformung, Ausarbeitung der Abformung und anschl. Anpassung). Die Hälfte der Patienten sind Kinder und Jugendliche.
Am Nachmittag habt sich eine deutsche Organisation aus Lomé mit zwei Kindern angekündigt, die Waisenhäuser unterhält.
Ein Mädchen ist stark traumatisiert durch einen Vorfall im Elternhaus und spricht seit diesem Vorfall nicht mehr. Also ist auch ein Hörtest sehr schwierig. Der Junge fängt sofort an zu weinen, sobald man ihn am Kopf anfasst – hier ist sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt.
Die Temperaturen sind so hoch, dass es kaum auszuhalten ist – nur bei Regina, ihr hat der Kinderarzt eine Klimaanlage installieren lassen ( geklaut bei Peter und Markus!)

Alle Honoratioren der Region Kpalime kamen zur Eröffnung, der Prefekt (Vertreter des Staatschefs von Togo), der Bischof, die Bürgermeisterin, die Häuptlinge der Region, die Vertreter von Polizei und des Militärs und der Attaché des deutschen Botschafters. In allen Reden wurde auf unser Projekt hingewiesen. Auch das togoische Fernsehen berichtete über die Zeremonie. Wie in Togo üblich wurde die Feier von mehreren Vereinen mitgestaltet.
Im Anschluss gab es einen Rundgang, bei dem der Bischof unsere gespendeten Gerätschaften und Hörsysteme segnete.
Nach einem kleinen Imbiss wurde noch ein Gruppenfoto gemacht.

Am Montagmorgen haben wir zuerst den Krankenhausdirektor und seine wichtigsten Mitarbeiter kennen gelernt. Natürlich auch den HNO-Arzt (in seinem kleinen Behandlungszimmer mit sehr alten Gerätschaften) und den sehr ambitionierten Kinderarzt.
Am Nachmittag kamen dann die ersten Patienten und die ersten Hörsysteme wurden angepasst.
Bilder folgen noch. Auf Grund der schlechten Internetverbindung können wir derzeit keine Bilder hochladen.

Nach einer 2-stündigen, sehr abenteuerlichen Fahrt, über die Hauptverbindungsstraße von Lomé in den Nord-Westen von Togo sind wir in Togo angekommen.

Leider sind zwei von unseren vier Koffern nach Salt Lake City geflogen. Wir warten auf Regina vor den Büro für verloren gegangenes Gepäck.

Warten auf den Anschlussflug nach Lomé in Paris Flughafen Charles de Gaulle.